Die deutsche Gesellschaft altert, und das von zwei Seiten: Die Menschen leben nicht nur länger, sie bekommen auch immer weniger Kinder. Im Zuge dessen wächst jedes Jahr der Anteil älterer Menschen gegenüber dem Anteil jüngerer Menschen. Wir werden im Durchschnitt immer älter

 

Die wachsende Kluft zwischen Jung und Alt 

  • Deutschland ist eines der drei ältesten Länder der Welt
  • Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt jedes Jahr um knapp 3 Monate
  • 2060 wird jeder Dritte in Deutschland über 65 Jahre alt sein und fast jeder Sechste über 80

Parallel zur Lebenserwartung unterlag auch die Fertilitätsrate im Laufe des 20. Jahrhunderts deutlichen Veränderungen: Während eine Frau anfänglich etwa 5 Kinder bekam, so gebärt sie seit über 30 Jahren im Schnitt nur noch 1. Damit liegt die durchschnittliche Kinderzahl deutlich unterhalb des Niveaus, das für den Ersatz der Elterngeneration und für nachhaltig stabile Einwohnerzahlen erforderlich ist. Unmittelbar war und ist jede Folgegeneration schwächer besetzt, was auf lange Sicht zu einem Absinken der Gesamtbevölkerung in Deutschland führt.  

 

Anstieg der Altersgruppe 80+

 

Der mit Abstand stärksten Veränderung unterliegt die Altersgruppe 80+: Deren Anzahl wird sich bis 2050 nahezu verdreifachen. Tatsächlich ist sie damit die einzige Altersgruppe, die künftig noch nennenswert zunehmen wird. Dabei ist der Anstieg der Hochbetagten nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil insbesondere Menschen dieser Altersgruppe Gesundheits− und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen müssen.

Wachsender Pflegenotstand

 

Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft ist hinsichtlich des Pflegemarkts deshalb von enormer Bedeutung, weil das Pflegerisiko vor allem ein Risiko für ältere Menschen ist. Denn die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, erhöht sich ab dem 65. Lebensjahr signifikant  und verdoppelt sich dann in etwa alle 5 Jahre. Für 80−Jährige liegt das Risiko bereits bei über 20 % und beträgt für einen 90−Jährigen schließlich über 60 %. Da die Altersgruppe 80+ künftig die Bevölkerungsgruppe mit dem stärksten Zuwachs ist, darf hier mit einem enormen Anstieg des Pflegebedarfs gerechnet werden. Insbesondere, da sich mit  fortschreitendem Alter auch die Intensität der Krankheiten  erhöht. Weil das oft zu Funktionseinbußen physischer und psychischer Art in den Bereichen Körperpflege, Ernährung, häuslicher Versorgung und Mobilität führt, wird gleichzeitig der Bedarf an stationärer Pflege steigen.

 

Denn im Zuge des demographischen Wandels fehlen zunehmend die Möglichkeiten einer familiären bzw. häuslichen Lösung. Dies liegt nicht zuletzt an der zunehmenden Erwerbstätigkeit bei Frauen, dem Trend zu Single−Haushalten und den Veränderungen der Familienstrukturen in Deutschland. 

 

Der Anteil über 65−Jähriger an der Gesamtbevölkerung war nie höher und wird in Zukunft immer weiter steigen. Das zieht einen bislang unbekannten Kostenbedarf nach sich, der schon heute die Rentensysteme unter enormen Druck setzt. Das  Problem ist: die Anzahl der Erwerbstätigen, die in Form von Beiträgen für die Unterstützung der Älteren aufkommt, wird zunehmend weniger. Das liegt einerseits am Geburtendefizit, andererseits an Arbeitslosigkeit, späteren Berufseinstiegen und früheren Pensionierungen. Die Konsequenz ist, dass sich das Verhältnis zwischen Senioren und ökonomisch aktiven Menschen zunehmend zu einem Ungleichgewicht verschiebt. 

Die Zeichen der Zeit erkennen 

 

Die Alterung der deutschen Gesellschaft lässt die Nachfrage nach Pflegeimmobilien massiv zunehmen, weil sie gleichzeitig zu einem Anstieg der Pflegebedürftigen führt. Dank des demographischen Wandels kann die Nachfrage nach professioneller, vor allem stationärer Pflege also sicher vorhergesagt werden. Allein die gegenwärtig bestehenden Wartelisten innerhalb einiger Pflegeheime und die durchschnittliche Auslastung eines Heims mit rund 90 % sind dafür Beweis genug. Generell gilt: Je höher die Lebenserwartung, desto höher die Nachfrage nach Pflegeimmobilien. Darüber hinaus ist der Zeitpunkt für ein Investment derzeit ausgesprochen günstig: immer noch historisch niedrige Zinsen, attraktive Steuervorteile und attraktive Kaufpreise, verbunden mit der Sicherheit des Wachstumsmarkts, prognostizieren gute Renditen.

 

Zwar wird Deutschlands Bevölkerung zahlenmäßig langsam weniger, was Mieter zu Mangelware machen wird, die Zahl der älteren Menschen wird aber sowohl absolut als auch prozentual steigen. Durch eine Investition in den wachsenden Pflegemarkt entsteht eine Win−Win− Situation: Einerseits kann sich der Investor sozial engagieren, andererseits investiert er in einen konjunkturunabhängigen Wachstumsmarkt. Denn nicht nur die steigende Nachfrage überzeugt, sondern auch das Vorbelegungsrecht innerhalb der Pflegeimmobilie. Anders ausgedrückt: Der Anleger erwirbt eine Immobilie, um welche er sich jahrelang nicht kümmern braucht und in die er später sogar selbst nutzen kann. Darüber hinaus bieten Pflegeimmobilien stabile Kalkulationsgrundlagen für ihre Investoren, weil die Erträge größtenteils staatlich refinanziert werden. Der Zukunftsmarkt der Sozialimmobilien ist also einer der interessantesten Bedarfsmärkte überhaupt.

Die Überalterung der deutschen Gesellschaft ist jedoch längst nicht der einzige Faktor, der den Pflegemarkt beeinflusst, z.B.:

  • Die Zunahme von Erkrankungen, die nicht häuslich/ambulant betreut werden können (Bsp. Demenz)
  • Der Trend zu kleineren Familien
  • Die begrenzte Belastbarkeit von Angehörigen
  • Die steigende Berufstätigkeit der Frauen
  • Die vermehrte Aufnahme von Beatmungs− und Wachkomapatienten
  • Überalterte, nicht mehr zeitgemäße Pflegeeinrichtungen (Ersatzbedarf)
  • Die längere Lebenserwartung bei gleichzeitig höherer Pflegewahrscheinlichkeit